
Heidi Reckleben-Meyer DH
Freiräume nutzen
Die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover hat für 2019 das Motto „... um des Menschen Willen – Zeit für Freiräume“ an ihre Mitgliedsgemeinden ausgegeben. Von Beginn an wurde das Thema kontrovers diskutiert. Aber auch als Landesbischof Ralf Meister es bei einem Termin im Raddestorfer Gemeindehaus vor einiger Zeit näher erläuterte, wollte sich keine richtige Begeisterung darüber einstellen. „Einfach mal etwas weglasssen dürfen“ – das klang zunächst ganz gut. Doch was wird im nächsten Jahr, wenn das Gemeindefest wieder stattfinden soll, finde ich dann noch Ehrenamtliche, die wieder mitmachen? Was sage ich denen, die gerne an Altbewährtem im Gemeindeleben festhalten möchten?
Dieses Jahr sollte für Freiräume, Ruhe, Kreativität, Ungewohntes, Bewährtes, Aufbrüche, Anfänge, Leichtes, Entdeckungen und Tiefgänge da sein: Es sollte freiwillig, leicht und spielerisch sein – und es könnte auch schiefgehen. Die Lust am Experiment sollte erlaubt sein.
Es sollte nach hektischen Jahren voller Programm dazu dienen, dass Haupt- wie Ehrenamtliche einmal ein Stück weit zur Ruhe kommen. „Wir glauben, dass mehr Zeit und Raum uns und unserer Kirche gut tun. Wir haben den Eindruck, dass wir in der Kirche mehr Zeit und Raum benötigen, um uns auf das Wesentliche zu besinnen“, hieß es in einem Leitfaden der Landeskirche.
Viel weggelassen wurde im hiesigen Kirchenkreis nicht. Aber allein die Diskussion darum, was wichtig ist, und ob etwas immer weitergeführt werden soll, bringen entscheidende Impulse. – Ganz nach dem Motto: Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause!
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