Edda Hagebölling DH
„Die „‚Krähen- Pappeln‘ sind gefällt. Nachdem am Donnerstagvormittag noch die letzten Arbeiten erledigt worden waren, weisen jetzt nur noch zerstückelte Baumstämme und ein Wirrwarr aus Ästen und Zweigen darauf hin, dass an dieser Stelle zwischen DRK-Altenzentrum und Realschule direkt an der stark frequentierten Buermende einmal Bäume standen, deren gefiederte Bewohner den Zweibeinern an der Erde das Leben schwer machten.“ Diese auf den ersten Blick frohe Botschaft vermeldete die Harke am Sonntag in ihrer Ausgabe vom 25. Januar 2009. Doch wie so oft im Leben liegen Freud und Leid nah beieinander. Während die Bewohnerinnen und Bewohner des DRK-Altenzentrums seitdem wieder ruhig schlafen und auf ihren Terrassen und Balkonen sitzen können, ohne Angst davor zu haben, von oben „beglückt“ zu werden, gibt es seit gut einem Jahr im Bereich der etwa 500 Meter entfernten Bisquitstraße Anwohner, die über gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, Unruhezustände, Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen klagen. Offenbar ist genau das eingetreten, was Fachleute seinerzeit vorausgesagt haben: die Krähen sind einfach umgezogen. Wie aus den Unterlagen für die nächste Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung hervorgeht, haben Bauhof und Feuerwehr zuerst am 29. Dezember 2009 und danach noch viermal die Nester der hartnäckigen Plagegeister entfernt. Offenbar ohne Erfolg. Die Biester haben ihre Nester einfach neu gebaut. Damit soll jetzt endgültig Schluss sein. Die Verwaltung schlägt vor, die Baumkronen noch weiter zurück zu schneiden, in den Bäumen „Krähenklatschen“ anzubringen und elektrische Signalgeber zu installieren, die die Jagdrufe der Feinde der Saatkrähen ausstoßen. Warten wir‘s ab. Vielleicht bräuchte man aber einfach auch nur die Jungs von der Rock-Ini zu bitten, beim Altstadtfest nicht an der Weser, sondern auf dem Stahn-Wall zu spielen. Lauter als ne „Krähenklatsche“ wären sie in jedem Fall...
Edda Hagebölling