
Ein Rehkitz vertraut auf seine Tarnung und versteckt sich im hohen Gras. Kaufmann / DJV
Kitzrettung aus der Luft
Jagdgenossenschaft Linsburg plant Drohne mit Wärmebildkamera
In Linsburg soll künftig eine Drohne mit Wärmebildkamera helfen, das so genannte Ausmähen von Rehkitzen zu verhindern. Neu geborene Rehe haben noch keinen Fluchtreflex. Beim Annähern einer Gefahr „drücken“ sie sich instinktiv, das heißt sie vertrauen auf ihre Tarnflecken und darauf, dass sie noch keinen Eigengeruch haben, und bleiben fest liegen.
Gegenüber einem Mähwerk versagt diese Taktik jedoch. David Gaden, Sprecher des Hegerings 6 der Jägerschaft Kreis Nienburg, verweist auf eine Schätzung der Deutschen Wildtierstiftung, wonach auf einer Fläche von 2,3 Millionen Hektar circa 90.000 Rehkitze im Jahr den Mähmaschinen zum Opfer fallen.
Markus Frick von der Jagdgenossenschaft Linsburg hat deshalb angeregt, eine Drohne für die Kitzrettung anzuschaffen. Dies wurde in der Gemeinderatssitzung im Juli 2019 in Linsburg beraten. Die Jäger des Hegerings 6 wollen sich der Sache annehmen.
Gaden erklärt: „Da die Anschaffungskosten für das Equipment und die Ausbildung sehr hoch sind und der Hegering 6 dies alleine nicht stemmen kann, sind wir auf Zuschüsse und Spenden angewiesen.“ Daher sei es umso erfreulicher, dass die Jagdgenossenschaft und die Gemeinde Linsburg sich jeweils mit 700 Euro an der Anschaffung beteiligen werden. „Der Hegering hofft natürlich, dass weitere Jagdgenossenschaften, Gemeinden, Vereine, Firmen und auch Privatpersonen diesem Beispiel folgen und uns bei der Umsetzung dieses Projekts unterstützen“, so Gaden weiter.