
Der Lockdown soll am 31. Januar enden. Sieht aber schlecht aus. Foto: Marc Bode - stock.adobe.com
Langer Lockdown wahrscheinlich
Guten Tag – ein Kommentar
Glaubt irgendjemand, dass der Lockdown tatsächlich am 31. Januar enden wird? Viele politische Signale sagen etwas anderes.
Und auch die Zahlen sprechen dagegen: Am 16. Dezember, dem ersten Tag des Lockdowns, lag die Inzidenz der Ansteckungen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen im Landkreis Nienburg bei 100,5. Und wie sieht es jetzt, einen Monat später, aus? Unverändert: Gestern gab das Landesgesundheitsamt diesen Wert mit 100,5 an. Bis zum 16. Dezember waren im Kreis Nienburg zwölf Menschen an oder mit Corona gestorben. Aktuell sind es bereits 33.
An dieser Entwicklung wird wohl auch die derzeit diskutierte weitere Verschärfung der Regelungen wenig ändern. Denn die meisten Menschen im Landkreis Nienburg haben sich an die Abstands- und Hygieneregeln gehalten, haben ihre Kontakte auf ein Minimum reduziert. Fragt man einen Covid-19-Positiven aus seinem Bekanntenkreis, wo er sich infiziert haben könnte, lautet die Antwort häufig: „Ich weiß es nicht.“ Dementsprechend können auch die Gesundheitsämter nur noch sehr schwer Infektionsketten nachvollziehen.
Als Voraussetzung für ein Ende des Lockdowns nennt die Bundes- und Landespolitik zum einen, dass die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 sinken müsste. Aber auch der Impffortschritt und die Verdoppelungszeit der Ansteckungen sollen eine Rolle spielen.
Zur Einordnung: Das Robert-Koch-Institut bezifferte gestern den Inzidenzwert für ganz Deutschland auf 146,0. Es ist kaum vorstellbar, dass dieser Wert bis Ende Januar auf unter 50 sinken wird. Folglich werden wir wohl alle Hoffnung auf das Impfen setzen müssen.