
Nicht immer zu beneiden: Polizisten bei einer Corona-Demo. Symbolfoto: Spitzi-Foto - stock.adobe.com
Meinung des Tages: Erstmal anpöbeln
Man sah es dem guten Mann schon von weitem an, dass er auf Krawall gebürstet war. Breitbeinig und breitschultrig kam er auf die jungen Polizistinnen und Polizisten zu, die am Montagabend die Lange Straße in Höhe der Jahnstraße wegen der Kundgebung „Nienburg ist bunt“ abgeriegelt hatten und alle, die die Sperre passieren wollten, baten, ab hier einen Mundschutz zu tragen. Mundschutz? Er wolle doch nur einkaufen. Einkaufen abends um 7? „Schikane. Einschränkung der Freiheitsrechte.“ Aus dem vermeintlichen Kunden platzten, wie zu erwarten, die üblichen Floskeln heraus.
Die Polizistinnen und Polizisten trugen‘s mit Fassung und blieben höflich. „Gut, dass da nicht deine Kinder stehen und die demokratischen Werte dieses Landes verteidigen“, zuckte es mir kurz durch den Kopf. Aber natürlich haben es auch die Kinder von anderen Eltern überhaupt nicht verdient, angepöbelt zu werden.
Okay, gerade das aktuelle Hin und Her bei den Corona- Schutzmaßnahmen kann schon mal das eine oder andere Kopfschütteln hervorrufen, aber über allem muss doch die Erkenntnis stehen, dass die Politik die Vorgaben nicht verabschiedet, um uns zu ärgern, vielmehr sollen wir doch für den Ernst der Lage sensibilisiert werden.
Der Grundgedanke, sich und andere zu schützen, dürfte sich andererseits aber längst in unseren Köpfen festgesetzt haben. Entsprechend nachvollziehbar sind die Vorgaben, die über Weihnachten und den Jahreswechsel gelten. Nach einer unbeschwerten Silvesterparty hätte doch wohl ohnehin niemandem der Sinn gestanden.
Aber apropos Weihnachten: Weil wir davon ausgehen, dass DIE HARKE am Sonntag in weiten Teilen des Landkreises schon an Heiligabend verteilt wurde, finden Sie in dieser Ausgabe auch Hinweise auf Angebote und Termine am 1. Weihnachtstag. Das kann sowohl das Kinoprogramm sein, aber auch Hinweise auf den ärztlichen Notdienst oder geöffnete Testzentren.
Sowieso geht es in dieser Ausgabe noch einmal richtig weihnachtlich zu. Auf der Titelseite lesen Sie, wenn Sie mögen, einen Bericht über eine tolle Aktion in Liebenau. Sie finden aber auch zahlreiche Hinweise auf Weihnachtswunsch-Aktionen von Behörden oder Firmen.
Hilfreich könnten auch die Gedanken von Diakonie-Geschäftsführerin Marion Schaper auf der Seite 1 sein. Der Bericht auf Seite 3 führt dagegen beispielhaft vor Augen, dass den Menschen in Stadt und Kreis neben Weihnachten und Corona noch andere Themen auf den Nägeln brennen.
DIE HARKE am Sonntag wünscht allen Leserinnen und Lesern, allen Kundinnen und Kunden und allen Austrägerinnen und Austrägern eine frohe Weihnacht und einen guten Start in das Jahr 2022. Passen Sie auch weiter gut auf sich auf.