
Arne Hildebrandt DH
Nur einer hielt an, wollte helfen
Eine Autopanne mitten in der Walachei. Was nun? Eberhard von Feytag (86) und seine Frau Ingrid (81) aus Estorf waren Donnerstag gegen 15.30 Uhr mit ihrem Opel auf der Straße zwischen Landesbergen und Anemolter unterwegs nach Stolzenau, als hinter der Brücke über der Weser plötzlich der Wagen streikte. „Der Tank war voll, aber der Wagen machte keinen Pieps mehr. Das Biest wollte nicht vorwärts, nicht rückwärts“, schilderte Ingrid von Freytag gestern der HARKE. Was sie wunderte: „Rund 20 bis 30 Autos sausten an uns vorbei. Die Fahrer dachten wohl, was halten die Deppen da.“ Nur ein Audifahrer, Mitte 40, stoppte, ging zum Auto, klopfte an die Scheibe, fragte: „Kann ich helfen?“.
„Das war eine tolle Geste“, sagt Ingrid von Freytag, die sich auf diesem Weg bei dem
netten Helfer bedanken möchte. Hilfe brauchte das Paar allerdings nicht mehr. Eberhard von Freytag hatte zum Glück sein Handy dabei, was nicht immer der Fall ist. Er rief die Opelwerkstatt in Leese an. Ein Mitarbeiter war bald zur Stelle, brachte erst einmal Ingrid und Eberhard von Freytag zurück nach Estorf. Danach wurde der Meriva in die Werkstatt geschleppt.
War der Warnblinker angeschaltet? Gehen wir mal davon aus. Doch manchmal suchen
Leute einfach nur nach dem Weg und halten deshalb an. Oder sie telefonieren. Hätte sich das Paar mit Warnweste ans Auto gestellt und sogar noch die Motorhaube geöffnet, hätten vermutlich schon früher Autofahrer angehalten. Hoffen wir es mal. Gestern stand der Wagen noch in der Werkstatt. Jetzt musste Ingrid von Freytags Wagen ran. „Der ist
auch nicht so dick“, sagt sie.