
Lutz Kulze-Meyer MDG
Schulen müssen weiter abordnen
Stunden steigen an der IGS von 40 auf 96 und am JBG von 90 auf 130, MDG kommt mit einem blauen Auge davon
Abordnungen und kein Ende? Kurz vor Ferienbeginn wollte die HARKE am Sonntag gerne noch wissen, wieviel Stunden die Leiter der größeren Schulen im Kreis nach den Ferien voraussichtlich abordnen müssen. Und wohin. Und wieviel Stunden es - zum Vergleich – im vergangenen Halbjahr oder vor einem Jahr waren.
Gefragt wurde ferner, wie es durch die Abordnungen um die eigene Unterrichtsversorgung bestellt ist und wie sich das Hin und Her auf das Kollegium auswirkt. Im Folgenden lesen Sie die Antworten von Mathias Granz, Leiter der Integrierten Gesamtschule (IGS) Nienburg, Lutz Kulze-Meyer, Chef des Nienburger Marion-Dönhoff-Gymnasiums (MDG), und Lutz Bittner, Leiter des Johann-Beckmann-Gymnasiums (JBG) in Hoya.
Mathias Granz, IGS
Mathias Granz schreibt: Die Anzahl der Stunden, die wir abordnen müssen, steigt regelmäßig:
• 1. August 2018: 40 Stunden
• 1. Februar 2019: 56 Stunden
• 1. August 2019: 96 Stunden
Im nächsten Schuljahr werden voraussichtlich 14 Lehrkräfte unserer Schule die GS Liebenau, die GS Steimbke und die OBS Mittelweser unterstützen.
Natürlich haben auch die Abordnungen eine konkrete Auswirkung auf unsere allgemeine Unterrichtsversorgung und somit unmittelbar auf die unterrichtlichen sowie außerunterrichtlichen Angebote unserer Schule.
Wie genau das aussehen wird, möchte der Leiter der IGS jedoch zunächst der Schulgemeinschaft vorstellen.
Lutz Kulze-Meyer, MDG Nienburg
Hier die Antwort von Lutz Kulze-Meyer: Die genaue Unterrichtsversorgung für unsere Schule im Hinblick auf das kommende Schuljahr lässt sich noch nicht genau beziffern. Wir sind derzeit noch in den Auswahlverfahren für die Stellenausschreibungen, die uns zugewiesen wurden. Erst wenn diese Verfahren zu Ende geführt sind, haben wir einen genauen Stand. Es zeichnet sich aber bereits ab, dass die Unterrichtsversorgung im kommenden Schuljahr besser sein wird als im abgelaufenen, solange zu den bereits verfügten Abordnungen keine neuen hinzukommen.
Vorgesehen sind Abordnungen im Umfang von etwa zwei Stellen an eine Nienburger Grundschule. Das Volumen verringert sich damit im Vergleich zum Vorjahr beträchtlich.
Dennoch bleiben Probleme bestehen. Da immer wieder andere Lehrkräfte abgeordnet werden, geht die Kontinuität beim Lehrkräfteeinsatz in den einzelnen Klassen verloren. Dies betrifft sowohl uns als auch die die aufnehmenden Schulen. Hinzu kommen ganz generell die Probleme mit den Stunden- und Terminplänen, wenn zwei oder mehrere Schulen miteinander kooperieren. Dies führt immer wieder zu Reibungsverlusten.
Lutz Bittner, JBG
Und Lutz Bittner berichtet: Das Johann-Beckmann-Gymnasium muss im neuen Schuljahr 130 Stunden abordnen. Das entspricht 5,5 Lehrerstellen. Im Jahr davor waren es 90 Stunden. Entsendet werden die Lehrkräfte an die OBS Nienburg, für die sich für das kommende Schuljahr nach aktuellem Stand 46 Schülerinnen und Schüler angemeldet haben, und an die Grundschule am Bach in Erichshagen-Wölpe, der größten Grundschule im Kreis.
Die Entscheidung, wer abgeordnet wird, wurde am JBG in enger Abstimmung mit dem Personalrat getroffen. Einig war man sich darin, dass jetzt die dran kommen, die bisher von Abordnungen befreit waren. Rücksicht genommen wurde dabei auf alleinerziehende Lehrkräfte, auf Lehrkräfte mit kleinen Kindern, auf Lehrkräfte, die in Teilzeit arbeiten oder auf Lehrerinnen und Lehrer, die nur bedingt mobil sind.
„Dem Kollegium war klar, dass auch das JBG um Abordnungen nicht herum kommt“, so Lutz Bittner. „Glücklicherweise werden die Gymnasien im Hinblick darauf, dass es im kommenden Jahr wegen der Umstellung von G 8 auf G 9 keinen Abiturjahrgang geben wird, also neue Fünftklässler kommen, aber kein 12. Jahrgang die Schule verlässt und die Gesamtschülerzahl an den Gymnasien damit deutlich ansteigt, recht gut mit Lehrerstellen versorgt.“

Mathias Granz. IGS Nienburg

Lutz Bittner JBG Hoya