Kommentar

Unterschätzen Sie die Betrüger nicht

Die betrügerische SMS (unten) erreichte den HARKE-Mitarbeiter unter der korrekten Nummer der Hausbank. Doch der Krimi begann erst anschließend.

Die betrügerische SMS (unten) erreichte den HARKE-Mitarbeiter unter der korrekten Nummer der Hausbank. Doch der Krimi begann erst anschließend.

Nienburg. Jetzt mal ehrlich: Auf die aktuell grassierenden Betrugsmaschen fallen doch maximal jene Zeitgenossen rein, die sich die Hose mit der Kneifzange zumachen. Enkeltrick, WhatsApp-Masche, Fake-SMS vom Geldinstitut: Das sollten die Ganoven mal mit mir versuchen. So habe ich bis vergangenen Samstag gedacht. Und dann war ich plötzlich genau einen Fingerwisch auf dem Handy davon entfernt, 4400 Euro auf ein fremdes Konto zu überweisen.

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Es ging nochmal gut. Aber letztlich erschrak ich über zwei Dinge: meinen fehlenden Instinkt, den Betrug auf Anhieb oder zumindest früher zu erkennen. Und über die technische Gerissenheit der Schweinehunde.

Geschickter Betrüger am Telefon

Das ist passiert. Am Freitag erhielt ich eine SMS. Und zwar über eine anscheinend korrekte Nummer meiner Hausbank; vor geraumer Zeit hatte ich auf diesem Kanal schon mal die Bestätigung eines Kundentermins erhalten. Die neue SMS, die ich somit als vertrauenswürdig einstufte, führte mich zwecks Verifizierung auf die vermeintliche Internetseite jener Bank. Hier wurden verschiedene Daten abgefragt, mein Argwohn war geweckt; weiterführende Links wie zum Impressum führten ins Leere, die SMS war also ab einem gewissen Punkt als Betrugsversuch zu entlarven. Dann begann der Krimi.

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Einen Tag später klingelt das Telefon. Die Anrufer-Nummer im Display: die korrekte Nummer meiner Nienburger Bank, also eine Signatur, die mich eher beruhigte als besorgte. Am Telefon: Ein Mitarbeiter aus der internen Sicherheitsabteilung. Der eloquente Herr gab glaubhaft vor, mich vor Schaden bewahren zu wollen, hatte sich im Hintergrund bereits Zugang zu meinem Homebanking verschafft. Dann ploppte die PushTan-App auf meinem Handy auf – mit dem zu bestätigenden Auftrag einer Überweisung über 4400 Euro auf ein mir unbekanntes Konto. Das sei eine Rückführung auf mein Konto, sagte der Mann.

Gerade noch rechtzeitig wachte ich aus meiner Naivität auf, brach das Gespräch ab. Aber die Durchtriebenheit ließ mich zittern.

Die Erkenntnis, auch für Sie als Warnung: Solcher Mist passiert nicht nur anderen Leuten. Und die Betrüger sind schlichtweg cleverer, als man gerne wahrhaben möchte.

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