Meinung des Tages: Bei Radwegen den Turbo einlegen
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Gut Ding will manchmal ganz schön Weile haben. Foto:adobe stock
Landkreis. Neue Formen der Mobilität, Verkehrswende oder die Notwendigkeit zum schnellen Umdenken: Es gibt je nach Thema unterschiedliche Begriffe, die beschreiben, wie die Zukunft aussehen soll oder könnte. Was sich genau hinter jenen schillernden Worten verbirgt, ist zunächst eine andere Frage.
Dagegen ein Fakt aus dem Hier und Jetzt oder besser gesagt aus der unmittelbaren Vergangenheit: Rund 20 Jahre hat es nach Angaben von Warmsens Bürgermeister Karsten Heineking gedauert, bis an der Kreisstraße 20 ein neuer Radweg bzw. ein erster Teilabschnitt entstanden ist. Das ist mit Blick auf aktuelle Anstrengungen zum Klimaschutz nicht zu akzeptieren. Mindestens ebenso wichtig: Ein Radweg an einer Strecke, auf der Autofahrer gerne aufs Gas drücken, bedeutet immer auch Sicherheit für junge und jung gebliebene Pedalritter.
Möge das Bundesprogramm länger Bestand haben
Es ist eine gute Nachricht, dass Fördermittel vom Bund einen zügigen Weiterbau der Strecke im Südkreis aktuell recht realistisch erscheinen lassen. Möge das Bundesprogramm keine Eintagsfliege bleiben, sondern einen echten Wechsel der Prioritäten in der Politik hin zu einer stärkeren Förderung des Fahrradverkehrs bedeuten. Es gilt den Turbo einzulegen und kann vor dem Hintergrund von einem deutlich stärkeren Bewusstsein für mehr Klimaschutz schlicht nicht sein, dass es bis zu einer Realisierung zwei Jahrzehnte dauert.
Planungsverfahren straffen, um schneller zum Ziel zu kommen
„Aber die Planungen sind nun einmal langwierig und der Grunderwerb ist aufwendig“, höre ich die Skeptiker rufen. Dem will ich gar nicht widersprechen. Es ist, wie übrigens bei vielen Bauvorhaben in schöner Regelmäßigkeit gefordert wird, auch notwendig, Planungsverfahren zu straffen, um schneller zum Ziel zu kommen.
Die Menschen in Warmsen und Umgebung können nun entlang der K 20 deutlich sicherer radeln als zuvor. Unter dem Strich ist es ein gutes (Teil-)Ergebnis, auch wenn es schlicht zu lange gedauert hat.
DH