Nienburg

iPads für modernes Lernen an Nienburger Gymnasium

Am MDG werden die siebten Klassen mit iPads ausgestattet.

Am MDG werden die siebten Klassen mit iPads ausgestattet.

Nienburg. IServ, Homeschooling, Videokonferenzen, Digitale Lernallianzen, Online-Coachings: Das vergangene Schuljahr hat wie kaum ein anderes gezeigt, dass die Digitalisierung zu den wichtigsten Themen gehört, wenn es um die Gestaltung von Schule heute und in Zukunft geht. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte des Marion-Dönhoff-Gymnasiums (MDG) haben sich auch deshalb zum Ende des vergangenen Schuljahres mit einer überwältigenden Mehrheit dazu entschieden, iPads als Lernmittel am MDG einzuführen.

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Schon lange gibt es am MDG Bestrebungen zur Einbindung von mehr Technik in den Unterricht. „Bereits zu Zeiten meines Vorgängers wurden Smartboards in den Fachräumen der Naturwissenschaften, der Kunst und der Musik angebracht. Damit war das MDG technisch vorn dabei. Auch Überlegungen, eine Laptop-Klasse einzurichten gab es längst“, weiß Schulleiter Lutz Kulze-Meyer zu berichten.

Seine Stellvertreterin Carina Adam ergänzt: „Wir haben das Thema Laptop-Klasse schon vor einigen Jahren im Schulvorstand kontrovers diskutiert und dann in Anbetracht der rasanten Entwicklungen Richtung Tablet erst einmal abgewartet. Das bewährt sich jetzt.“

Tatsächlich haben sich in kurzer Zeit die Rahmenbedingungen geändert und verbessert: Es gibt einen neuen Erlass, der digitale Endgeräte als Hilfsmittel in Klausuren zulässt, statt etwa des Taschenrechners, außerdem den Digitalpakt zur Ausstattung der Schulen und die Förderrichtlinie des Bundes zur Ausstattung der Lehrkräfte mit Endgeräten.

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Nun setzt das MDG in Kooperation mit dem Schulträger, der Stadt Nienburg, auf iPads als digitale Werkzeuge. „Die Smartboards, die zum Teil auch in Klassenräumen vorhanden sind, sind in die Jahre gekommen und funktionieren einfach nicht mehr zuverlässig. Das neue Medienkonzept der Schule ist ein Konzept aus einem Guss, möglich geworden durch den Digitalpakt“, erläutert Wina Gabric, die als Mitglied der Schulleitung wesentlich an dessen Entstehung beteiligt war.

Die Mittel aus dem Digitalpakt ermöglichen, dass die Stadt Nienburg die Schulgebäude an der Leinstraße und der Buermende mit Wlan ausstattet und auch die einzelnen Räume mit der nötigen Technik ausgerüstet werden, was ein problemloses Arbeiten mit den iPads in den Händen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte gewährleistet. Das MDG hofft, dass die erforderlichen Arbeiten seitens der Stadt nun zügig umgesetzt werden, damit das Projekt Digitalisierung gut voranschreitet.

Vor diesem Hintergrund arbeitet die Arbeitsgruppe „Tablet“ seit Beginn dieses Jahres vorbereitend auf die Einführung von iPads als Lernmittel hin. Geräte wurden gesichtet, Anbieter verglichen und schließlich ein fundiertes Konzept erarbeitet, das zum Beispiel eine Medienbildungsstunde mit konkreten Unterrichtsinhalten vorsieht.

„Das Konzept“, erklären Simone Volkhausen als Leiterin der Gruppe und Martin Reuss von Seiten der Schulleitung, „berücksichtigt unsere derzeitige technische Ausstattung und die Kompetenzen von uns als Lehrkräften. Wir starten im Februar 2022 mit einem Jahrgang, mit dem Siebten. Es nützt gar nichts, wenn wir ad hoc von den Eltern mehrerer Jahrgänge oder gar allen verlangen, für ihre Kinder iPads anzuschaffen, wenn unsere Räume noch nicht entsprechend ausgestattet sind.“

Elke Toepsch betont, dass auch die Lehrkräfte sich auf einen neuen Weg begeben würden. Ein iPad privat oder als Lehrkraft für Tafelbilder zu nutzen oder aber damit pädagogisch fundierten Unterricht zu planen, bei dem Überlegungen zum Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen, seien zwei paar Schuh.

Wir sind überzeugt, dass es sinnvoll ist, erst einmal mit einem Jahrgang zu starten und den Einsatz sukzessive auszuweiten.

Elke Toepsch

Lehrerin

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Das iPad solle nicht als unreflektiertes Medium in der Schule genutzt werden. Mit einem klaren pädagogischen Konzept wird der 7. Jahrgang behutsam begleitet, sodass ein hoher didaktischer und methodischer Mehrwert durch die Tablets erreicht wird, auch für nachfolgende und andere Jahrgänge. „Wir sind überzeugt, dass es sinnvoll ist, erst einmal mit einem Jahrgang zu starten und den Einsatz sukzessive auszuweiten.“

Das MDG-Kollegium hat den ersten Schritt auf diesem Weg getan und sich bei einer schulinternen Fortbildung mit dem Einsatz des iPads beschäftigt. Die Lehrerinnen und Lehrer lernten in Gruppen, die je nach Vorkenntnissen unterschiedliche Schwerpunkte legten, das iPad als Werkzeug kennen: Apps wurden ausprobiert, Arbeitstechniken vorgestellt und die Zusammenarbeit am Tablet trainiert. Weitere Online- und Präsenzfortbildungen im kommenden Schuljahr sind schon geplant. Auch die einzelnen Fächer werden sich zum Einsatz des Tablets im Unterricht fortbilden und so sicher viele neue Ideen entwickeln.

Im Fokus der Lehrkräfte aber steht der Unterricht und die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen für die Lern-, Lebens- und Berufswelt des 21. Jahrhunderts: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken. Ein weiterer Grundsatz, so formuliert es die Arbeitsgruppe, ist das Tablet als Werkzeug einer zeitgemäßen Lernkultur: „Altbewährtes soll nicht ersetzt, sondern sinnvoll erweitert werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen das Tablet als hilfreiches Arbeitsmittel kennen, das weit mehr bietet als nur Spiele-Apps oder Streaming-Services. Sie werden in ihrer Selbstständigkeit gefördert und müssen heute auch lernen zu entscheiden, welche Form des (digitalen) Arbeitens jeweils sinnvoll ist.“

In den schulischen Gremien wurde das Thema „Einführung des iPads als Lernmittel“ im vergangenen Schuljahr ausführlich diskutiert. Es gab und gibt viel Lob, aber auch manche Sorge und Kritik. Am Ende war die Entscheidung aber eindeutig. Das MDG wird den Bildungsauftrag, seine Schülerinnen und Schüler in die Digitalisierung konstruktiv zu begleiten, ihre Medienkompetenz zu schulen und sie zu Persönlichkeiten mit 21st-Century Skills auszubilden, mit der Einführung der iPads als Lernmittel umsetzen.

Ab dem zweiten Halbjahr wird das iPad in allen 7. Klassen verbindlich als Lernmittel eingeführt. Die Bestellung des neuen Lernmittels wird für die Erziehungsberechtigten komfortabel bei einem Anbieter über einen Online-Shop möglich sein. Familien, für die die Einmalzahlung finanziell zu belastend ist, wird dort ein Ratenkauf ermöglicht.

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