Budox sammelt Nienburger Spenden für Erdbeben-Opfer in Türkei und Syrien
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Am Dienstagnachmittag gehen die ersten Spenden für die Erdbeben-Opfer in der Türkei und Syrien aus dem Landkreis Nienburg auf die Reise.
© Quelle: Brosch
Nienburg. Die Idee, die Erdbeben-Opfer zu unterstützen, stammt von Tugba Kanaria und Güleycan Kaya. Letztere bat ihren Vater im Laufe des Montags, einen Facebook-Aufruf auf der Budox-Vereinsseite zu starten. „Wir sind ja durchaus bekannt und erreichen viele“, sagt Ilker Kaya, der dort als Trainer fungiert. Mit einer solch überwältigen Resonanz hätte die beiden Frauen und er nach eigenen Worten aber nicht gerechnet. „Wir sind davon ausgegangen, dass wir mit zwei, drei Autos fahren können“, sagt Güleycan Kaya. Stattdessen werden jetzt mehrere Lkw eingesetzt.
Kurz nach dem Aufruf wurden in der Trainingsstätte in Nienburg zwischen Berliner Ring und Meerbachbogen bereits die ersten Spenden abgegeben. Bis Mitternacht waren vor allem Frauen aus dem Vereinsumfeld und Freundeskreis damit beschäftigt, alles zu sortieren.
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Ilker Kaya freut sich über die Unterstützung bei der Hilfsaktion.
© Quelle: Brosch
Die Kartons und Tüten wurden zudem mit den türkischen Bezeichnungen der Inhalte beschriftet. Am Dienstag traf immer noch Ware ein. „Es soll nichts verschickt werden, das gleich weggeschmissen wird“, sagt Ilker Kaya.
Babynahrung, Windeln, Seife, haltbare Lebensmittel in Konserven, Isomatten und Schlafsäcke, Decken, Winterkleidung und sogar ein Rollator kamen zum Beispiel zusammen.
Sogar aus Bremen meldete sich jemand, der einen voll beladenen Lkw über Nienburg zum Weitertransport schicken wollte. „Denen musste ich absagen, denn dafür war unsere Aktion nicht gedacht“, sagt Ilker Kaya. Geldspenden, teils in bar, lehnte er ebenfalls ab und verwies an die offiziellen Stellen.
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Nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien sollen einen Tag später erste Spenden aus dem Landkreis auf die Reise geschickt werden. Die private Initiative vom Nienburger Budox Sport Park zeigt, dass beim Sammeln und dem Transport einige Dinge zu beachten sind.
© Quelle: Brosch
Der 56-Jährige war zudem damit beschäftigt, den Transport der Nienburger Spenden in die Türkei zu organisieren. Er nahm Kontakt mit dem Konsulat in Hannover auf. Am Dienstagvormittag stand fest, dass es einen kostenlosen Transport per Flugzeug geben wird. Es stellte sich jedoch das Problem heraus, dass wegen der Zollbestimmungen im Grunde nur Neuware als Fracht zugelassen werden sollte.
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Bis Mitternacht wurden im Budox Sport Park am Tag der Erdbeben in der Türkei und Syrien die Spenden aus dem Landkreis Nienburg sortiert und transportfähig gemacht.
© Quelle: Kaya
Es wurden weitere Hilfsorganisationen angefragt, die die Spenden aus Nienburg annehmen und über den Landweg in die Türkei bringen wollen. „Da sind viele bürokratische Hürden“, sagt Güleycan Kaya. Wenn am Ende etwas nicht verschickt werden kann, soll es versteigert beziehungsweise verkauft werden. „Die Erlöse würden wir dann direkt für die Opfer in der Türkei und Syrien spenden.“
Am Dienstagnachmittag sollen Freiwillige, die ihr Fahrzeug für eine Fahrt zur Verfügung stellen, die Spenden aus Nienburg nach Hannover bringen. Unklar ist noch, wie die weitere Verteilung vor Ort im Erdbeben-Gebiet organisiert wird.
„Unseren Spendern ist es egal, ob die Sachen in die Türkei oder nach Syrien kommen. Hauptsache, es kommt an“, sagt Ilker Kaya. Der 56-Jährige ist in Deutschland geboren. Familiäre Verbindungen zu in Not geratenen Menschen hat er nicht, „die braucht es aber in solch einer Situation auch überhaupt nicht“.
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Die Hilfsaktion der Frauen Tugba Kanaria (links) und Güleycan Kaya (Dritte von links) findet mehr Zuspruch als erwartet.
© Quelle: Brosch
Wer Menschen in der Türkei und Syrien helfen möchte, kann vor Ort agierende Organisationen unterstützen. Wem das zu unsicher ist, das gemeinsame Spendenkonto von „Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“ gilt als eine gute und seriöse Wahl. Sie rufen mit folgendem Konto zu Geldspenden auf: BEH und ADH; IBAN: DE53 200 400 600 200 400 600; BIC: COBADEFFXXX; Stichwort: ARD/Erdbeben Türkei und Syrien; www.spendenkonto-nothilfe.de.