Unterstützung für die Türkei und Syrien: Wie Deutschland, Europa und die Welt jetzt helfen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/R7K5NL5J5KXVNKFSNN247F5FBE.jpg)
Ein Rettungshund und Rettungskräfte warten am Flughafen Köln/Bonn auf den Abflug in das Krisengebiet.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa
Am frühen Montagmorgen hat ein schweres Erdbeben den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien erschüttert. Mittags folgte in derselben Region ein weiteres Beben der Stärke 7,5. Es gab zudem Hunderte Nachbeben, und im Katastrophengebiet herrschen Temperaturen um den Gefrierpunkt.
+++ Alle Entwicklungen nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien im Liveblog +++
Die Zahl der Toten im Erdbebengebiet steigt – und nach wie vor werden etliche Menschen unter den Trümmern vermutet. Zahlreiche Länder sagten ihre Unterstützung zu, auch aus Deutschland machten sich Hilfsteams auf den Weg.
Ein Überblick über die Hilfen aus aller Welt:
Unterstützung aus Deutschland: Bundesregierung sagt Hilfe zu
Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock haben nach dem schweren Erdbeben Hilfe zugesagt. „Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken“, schrieb Scholz (SPD) am Montag auf Twitter und zeigte sich bestürzt angesichts der Nachrichten. „Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter. Wir trauern mit den Angehörigen und bangen mit den Verschütteten.“
Baerbock versprach: „Wir werden mit unseren Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen.“ Man sei am Montag „mit schrecklichen Nachrichten“ aus der Türkei und Syrien aufgewacht, schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer dieser furchtbaren Erdbeben und allen, die um ihre Familie, Freunde, Nachbarn bangen.“
Hilfsorganisation I.S.A.R. mit sieben Rettungshunden in Türkei
Ein Team der Hilfsorganisation I.S.A.R., die auf die Rettung Verschütteter spezialisiert ist, hat am Dienstagmorgen die Türkei erreicht. Die 42 Expertinnen, Experten und sieben Spürhunde seien nun auf dem Weg in die stark beschädigte Stadt Kirikhan in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze, sagte Sprecher Stefan Heine. Türkische Mitarbeitende der Hilfsorganisation hätten den Einsatzort bereits angeschaut und Fotos geschickt. „Darauf sieht man viele zerstörte Häuser.“ Bislang fehle es vor Ort noch an professioneller Hilfe.
Im Einsatzgebiet beginne für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ein Wettlauf gegen die Zeit. „In den Trümmern ist immer Eile geboten“, sagte Heine. „Unser Vorteil ist aber, dass der Ort nah am Mittelmeer liegt. Da wird es nachts nicht minus zehn Grad kalt wie anderswo im Erdbebengebiet.“
Vor Ort komme neben den Hunden auch spezielle Suchtechnik zum Einsatz – etwa ein Horchgerät oder ein Bioradar zum Aufspüren von Verschütteten. Wo Menschen unter den Trümmern entdeckt würden, seien Bergungsspezialisten gefragt. Mit Betonsägen, Bohrern und Hämmern versuchten sie, möglichst schnell zu den Verschütteten zu gelangen. Zu dem Team gehörten Hundeführer mit ihren Spürhunden, Techniker, die Verschüttete zum Beispiel mit Geofonen in größeren Tiefen orten können sowie Berger und Ärztinnen und Ärzte.
THW schickt Teams mit Rettungsmaterial ins Erdbebengebiet
Auch 51 Helfende des Technischen Hilfswerks (THW) aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind unterwegs in die Türkei – mit 16 Tonnen Ausstattung sowie vier Rettungshunden. Das Team habe unter anderem schweres Gerät zur Rettung von Menschen dabei – zum Beispiel Betonkettensägen, sagte der Sprecher des THW-Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, am Dienstag in Mainz. Zudem seien das eigene Camp und Lebensmittel zur eigenen Versorgung für zehn Tage gepackt.
Zudem brachen 51 Helfende des THW aus Bayern am Dienstag zu einem Einsatz in das Katastrophengebiet auf. Bereits am Montag hätten zahlreiche Helferinnen und Helfer im THW-Logistikzentrum in Obernburg (Landkreis Miltenberg) wichtiges Material für den Einsatz der Einheit Bergung Ausland vorbereitet. Das Team hat den Angaben zufolge unter anderem schweres Gerät zur Rettung von Menschen dabei – zum Beispiel Betonkettensägen. Zudem seien das eigene Camp und Lebensmittel zur eigenen Versorgung für zehn Tage gepackt. „Wir haben unsere Schnelleinsatzeinheit für Bergungseinsätze, die speziell für Erdbebeneinsätze ausgebildet ist, mobilisiert“, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam im ZDF-„Morgenmagazin“. Zurzeit stünden die größeren Städte im Mittelpunkt. Man wolle sich zunächst einen Überblick der Lage verschaffen, um entsprechende Hilfe nachzuliefern, sagte Friedsam.
Malteser auf dem Weg ins Krisengebiet
Auch die deutsche Hilfsorganisation Malteser International hat sich auf den Weg ins Krisengebiet gemacht. „Die große Herausforderung, vor der wir jetzt stehen, ist, dahin zu kommen, wo wir hin müssen“, sagte der Leiter der Nothilfeabteilung der Malteser International, Oliver Hochedez, am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Flughäfen seien überlastet und viele Straßen zerstört.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen hätten die Malteser vor allem Decken, Wärmegeräte und Zelte im Gepäck. Wie lange sie in der Türkei bleiben werden, wissen die Helfenden noch nicht. „Wir haben ein One-Way-Ticket“, sagte Hochedez.
Ärzte-der-Welt-Direktor: „Nie da gewesene Herausforderung“
Der Hilfsbedarf nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien ist laut dem Direktor der Hilfsorganisation Ärzte der Welt Deutschland, François De Keersmaeker, überhaupt noch nicht zu beziffern. „Das ist eine nie da gewesene Herausforderung. Das ist in Zahlen nicht zu fassen“, sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Ärzte der Welt ist die deutsche Sektion der humanitären Organisation Médecins du Monde, die weltweit mit Nothilfe aktiv ist. In der syrisch-türkischen Grenzregion sind etwa 250 Mitarbeitende im Einsatz, um die Bevölkerung etwa medizinisch zu versorgen. Nach dem Erdbeben hat die Organisation Teams entsandt, die auch Überlebenskits mit Decken, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten verteilen.
Die Nothilfe sei aktuell schwierig, weil die Helfenden sich erst einmal selbst in Sicherheit bringen oder umorganisieren müssten, sagte De Keersmaeker. Aus Angst vor Nachbeben blieben viele Menschen auf der Straße, dazu komme das eisige Wetter. „Es geht um das eigene Leben und um die Kälte.“ Die Teams hätten deshalb gerade gar nicht den Fokus auf medizinischer Versorgung, sondern auf „Überlebensstrategien“. „Alles, was die Kollegen finden können, wird da verteilt.“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/COXZMEX37NEI7FMUCPCB4WTKVY.jpg)
Einsatzkräfte suchen nach den Erdbeben nach Verschütteten.
© Quelle: IMAGO/SNA
Hilfsorganisation Arche nova startet mit Nothilfe
Die Dresdner Hilfsorganisation Arche nova hat eigenen Angaben zufolge nach den Beben sofort damit begonnen, gemeinsam mit lokalen Partnern vor Ort Nothilfemaßnahmen vorzubereiten. Seit mehr als zehn Jahren leiste Arche nova in dieser Region humanitäre Hilfe, hieß es. Die Mitarbeitenden und Partner von Arche nova im Erdbebengebiet sind nach Angaben des Vereins wohlauf. Allerdings gebe es auch im Umfeld der Partnerorganisation Menschen, die gestorben seien.
„Wir prüfen jetzt die Lage, um die am stärksten betroffenen Menschen zu erreichen. Schon jetzt ist klar: Eine massive Aufstockung der Hilfe ist unbedingt erforderlich. Mit jedem Tag Verzögerung sind Menschenleben in Gefahr“, erklärte Katja Laudemann, Chefin der Arche-nova-Auslandsabteilung.
Caritas International hilft Erdbebenopfern
Auch die katholische Hilfsorganisation Caritas International will mithilfe ihrer Partnerorganisationen die betroffenen Menschen rasch unterstützen. „Wir haben zwei Partner in der Türkei, die schauen, wie Hilfe möglichst schnell zu den Betroffenen kommt“, sagte ein Caritas-Sprecher am Montag. Zudem werde sich Caritas Aleppo in Syrien an Hilfsmaßnahmen beteiligen. Rund 250.000 Euro gingen sofort als erste Finanzhilfe an die Partner, weitere Gelder sollen folgen.
Hilfslieferungen und Suchtrupps würden von den Partnern koordiniert. Zum Teil verteilten bei solchen Katastrophen auch die Kirchengemeinden vor Ort Lebensmittel und andere Hilfsgüter. „Wir rechnen damit, dass die Opferzahlen, die jetzt schon erschreckend hoch sind, weiter ansteigen“, sagte der Sprecher. „Der Bedarf an Hilfsgütern wie Nahrungsmittel, Wasser oder an Decken und Zelten für die provisorische Unterbringung wird gewaltig sein.“
Eine Million Euro Soforthilfe von der Aktion Deutschland Hilft
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft stellt eine Million Euro Soforthilfe für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien zur Verfügung. Möglichst schnell sollten zudem mobile Einsatzteams in die Krisenregion aufbrechen, sagte am Montag ein Sprecher des Zusammenschlusses in Bonn. Wichtig sei jetzt, die Hilfe der verschiedenen Organisationen gut aufeinander abzustimmen, sodass nicht alle das gleiche täten. So werde der Bundesverband Rettungshunde ein großes Team mit Spürhunden losschicken, um nach Verschütteten zu suchen. Im Bündnis Aktion Deutschland Hilft sind Organisationen wie die Malteser, Johanniter oder Care zusammengeschlossen.
Die Action Medeor zum Beispiel stellt 100.000 Euro Soforthilfe bereit. Mit dem Geld sollten erste Soforthilfemaßnahmen finanziert werden, mit denen türkische und syrische Partnerorganisationen bereits begonnen hätten, teilte das Medikamentenhilfswerk mit. So würden Erdbebenopfer medizinisch erstversorgt, mit Nahrung, Zelten und Decken ausgestattet und in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht.
Internationale Hilfe: EU mobilisiert mehr als 1200 Rettungskräfte
Über das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU sind nach dem Erdbeben bereits mehr als 30 Such- und Rettungsteams mobilisiert worden. Wie ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstagmittag mitteilte, entspricht das insgesamt mehr als 1200 Rettungskräften und mehr als 70 Hunden. Miteingerechnet seien auch medizinische Teams.
Neben 19 EU-Staaten wie Deutschland sind den Angaben zufolge auch Albanien und Montenegro an den von der EU koordinierten Hilfsbemühungen für die Türkei beteiligt. Elf Rettungsteams seien am Dienstagmittag bereits vor Ort gewesen, hieß es.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg sagt der Türkei Unterstützung zu
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat der Türkei angesichts der schweren Erdbeben die Solidarität des Bündnisses zugesichert. Stoltenberg sagte am Montag, die Nato-Mitglieder mobilisierten Unterstützung, um der Türkei bei der Bewältigung der Folgen der Erdstöße zu helfen.
In einem Tweet erklärte Stoltenberg, er stehe in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Mehrere Nato-Mitglieder haben bereits angekündigt, dass sie Hilfe für die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien bereitstellen werden.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MGU62653P5HH5C5737RWLWMQMY.jpeg)
Rettungskräfte beladen einen Lastwagen mit Hilfsgütern.
© Quelle: Uncredited/Ministere de l'Interi
Israelische Hilfsdelegation in der Türkei angekommen
Eine israelische Hilfsdelegation ist ebenfalls in der Türkei angekommen. Zwei Drittel der Delegationsmitglieder gehören den Angaben zufolge zu einer Such- und Rettungseinheit der Armee, die mit hochmoderner Ausrüstung arbeitet. Sie sollen laut israelischem Außenministerium auch die Einrichtung eines Feldlazaretts vorbereiten.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte am Montag auch Hilfe für Opfer des Erdbebens in Syrien an, obwohl beide Länder sich offiziell im Kriegszustand befinden. Israelische Regierungsvertreter bestätigten, es sollten für sie Medikamente, Decken und Zelte geschickt werden.
Ukraine bietet der Türkei Hilfe an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Türkei auch Hilfe seines Landes angeboten. In seiner täglichen Videoansprache sagte Selenskyj am Montagabend, dass die Ukraine bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten helfen wolle. Er sprach von „traurigen Nachrichten“ aus der Türkei und Syrien.
Gleichzeitig sprach Selenskyj dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan angesichts der vielen Todesopfer sein Beileid aus. Dies gelte auch „für die Menschen in der syrischen Gesellschaft“.
USA schicken Rettungsteams in die Türkei
Auch die USA schicken Hilfe ins Krisengebiet. Präsident Joe Biden teilte am Montagvormittag (Ortszeit) mit, Rettungsteams sollten schnell in die Türkei entsandt werden, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen. Wenig später konkretisierte ein Sprecher des Außenministeriums, die Hilfsteams sollten in den nächsten Tagen starten.
Man stimme sich eng mit den türkischen Behörden ab, um jegliche benötigte Hilfe zur Verfügung zu stellen, sagte Biden. Außerdem unterstützten die USA humanitäre Partner in Syrien, hieß es. Der Präsident sprach den Betroffenen der Katastrophe sein Beileid aus. Auch US-Außenminister Antony Blinken sagte, man sei entschlossen, alles Mögliche zu tun, um den von dem Erdbeben betroffenen Menschen in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten zu helfen.
Rettungsmannschaft aus Griechenland fliegt ins Katastrophengebiet der Türkei
Eine erste Gruppe von 21 griechischen Rettern mit zwei Spürhunden ist am Montagnachmittag von einem Militärflughafen nahe Athen in die Gebiete im Südosten der Türkei abgeflogen. Dies teilte der griechische Zivilschutz mit. „Griechenland wird sofort helfen“, hatte zuvor der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis erklärt.
Griechenland verfügt über Rettungsmannschaften (Emak) mit großer Erfahrung in von Erdbeben betroffenen Regionen, da das Land – wie auch die Türkei – immer wieder Beben erlebt. Die beiden Nato-Mitglieder hatten sich bereits gegenseitig bei schweren Erdbeben in der Türkei und Griechenland im Jahr 1999 geholfen.
Russland sagt Türkei und Syrien nach Erdbeben Hilfe zu
Nach den verheerenden Erbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion hat auch Russland beiden Ländern Hilfe zugesagt. In den kommenden Stunden sollen Rettungskräfte vom russischen Zivilschutz nach Syrien geflogen werden, wie der Kreml am Montagnachmittag mitteilte. Präsident Wladimir Putin habe bereits mit seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad telefoniert. Auch der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan wolle die russische Hilfe annehmen, hieß es aus dem Kreml etwas später.
Im Bürgerkriegsland Syrien gilt Russland als einer der wichtigsten Verbündeten von Machthaber Assad. Auch Moskau und Ankara haben – trotz einiger außenpolitischer Differenzen – ein enges Verhältnis. Unter anderem unter türkischer Vermittlung kam etwa im vergangenen Juli ein Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über einen Korridor im Schwarzen Meer zustande.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CBCJXE45MFAHZJQFYKVZ6JCDOQ.jpeg)
Rettungskräfte und Zivilisten suchen in der Türkei und in Syrien nach Menschen unter den Trümmern zerstörter Gebäude.
© Quelle: Anas Alkharboutli/dpa
Australien und Neuseeland senden Hilfe
Australien und Neuseeland senden Millionenhilfen. Sein Land werde 10 Millionen australische Dollar (6,4 Millionen Euro) als Soforthilfe über das Internationale Rote Kreuz schicken, sagte der australische Premierminister Anthony Albanese am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem neuseeländischen Amtskollegen Chris Hipkins in Canberra.
Neuseeland will 1,5 Millionen neuseeländische Dollar (880.000 Euro) spenden. „Unsere Herzen sind bei den Betroffenen. Neuseeland wird auch zu den internationalen Bemühungen beitragen“, erklärte Hipkins. Das Geld soll Teams des Roten Kreuzes dabei helfen, wichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel, Zelte, Decken, Medikamente und psychologische Unterstützung ins Erdbebengebiet zu bringen.
Pakistan schickt Hilfsteams in die Türkei
Pakistan schickt ebenfalls Hilfsmannschaften in die Türkei. „Teams aus Ärzten, Sanitätern und Rettungskräften werden heute in die Türkei entsandt, um bei den laufenden Rettungsmaßnahmen zu helfen“, schrieb Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif am Montagabend auf Twitter. „Ein Flugzeug mit Medikamenten und anderen wichtigen Hilfsgütern wird ebenfalls bald auf den Weg gebracht.“
Bereits am Montagnachmittag hatte der Regierungschef des südasiatischen Landes, das in der Vergangenheit selbst von verheerenden Erdbeben betroffen war, Unterstützung angeboten, um den „türkischen Brüdern und Schwestern in dieser schwierigen Zeit zu helfen“.
WHO beteiligt sich an Hilfseinsatz für Erdbebenopfer
Die Weltgesundheitsorganisation beteiligt sich am internationalen Hilfseinsatz für die Türkei und Syrien. Der Leiter der WHO in Europa, Hans Kluge, teilte bei Twitter mit, dass regionale Büros der Organisation den wachsenden Hilfseinsatz unterstützten, mit dem Arzneimittel und Hilfsausrüstung in Erdbebengebiete gebracht werden sollen.
Tschechien schickt Rettungsteam in Türkei
Nach den Erdbeben schickt auch Tschechien ein 68-köpfiges Rettungsteam in die Katastrophenregion. Die Regierung in Ankara habe das Hilfsangebot angenommen, teilte die staatliche Feuerwehr am Montag in Prag mit.
Das sogenannte Usar-Team (Urban Search and Rescue) ist auf die Suche und Rettung von Verschütteten im städtischen Umfeld spezialisiert. Die Helfenden waren unter anderem 2020 nach der Explosion im Hafen von Beirut im Einsatz.
Retter aus Indien, Japan und Südkorea sollen in Erdbebenregion reisen
Indien, Japan und Südkorea schicken ebenfalls Rettungskräfte in die Erdbebengebiete. Indien kündigte am Dienstag an, 100 Personen von Such- und Rettungsteams des indischen Katastrophenschutzes mit trainierten Hunden und entsprechender Ausrüstung sowie Ärzte, Ärztinnen, Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter mit wichtiger Medizin zu entsenden, wie das Außenministerium in Neu-Delhi am Montag mitteilte. Premierminister Narendra Modi habe die Anweisung gegeben, jede mögliche Hilfe zu offerieren, um bei der Bewältigung des Erdbebens zu helfen, hieß es.
Südkorea erklärte, es werde einen 60-köpfigen Such- und Rettungstrupp sowie Medikamente schicken. Präsident Yoon Suk Yeol nannte die Türkei ein Bruderland, weil ihre Soldaten während des Koreakrieges von 1950 bis 1953 an der Seite Südkoreas gekämpft hätten.
Japan wollte etwa 75 Retterinnen und Retter schicken. 18 Mitglieder eines Voraustrupps seien noch am Montag in Richtung Türkei geschickt worden, erklärte das Außenministerium.
Rumänien schickt Retter und Suchhunde in Erdbebengebiet der Türkei
Das EU-Land Rumänien hat Katastrophenschützer und Suchhunde zur Rettung möglicher Verschütteter in die Türkei geschickt. 60 Retterinnen und Retter und vier speziell trainierte Hunde seien am Montag zusammen mit sieben Tonnen Ausrüstungsmaterial in drei Militärflugzeugen in die Türkei gestartet, berichteten rumänische Medien unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Die Hilfsmission ist mit den Vereinten Nationen abgesprochen und gehört zum EU-Mechanismus für Zivilschutz.
Bulgarien schickt Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei
Bulgarien schickt ebenfalls Rettungsteams und Hilfsgüter in die Türkei. Dabei geht es um medizinische Teams, 58 Feuerwehrleute sowie Technik und Zelte, wie die Minister für Verteidigung und für Inneres, Dimitar Stojanow und Iwan Demerdschiew, am Montag ankündigten.
Iran bietet Türkei und Syrien nach Erdbeben Unterstützung an
Auch der Iran hat Unterstützung angeboten. Präsident Ebrahim Raisi übermittelte am Montag Beileidsbekundungen an die „befreundeten und brüderlichen Länder“, wie die Staatsagentur Irna berichtete. Teheran sei bereit, sofortige Hilfe zu leisten.
Italien bietet Hilfe an
Italiens Zivilschutz hat der Türkei und Syrien seine Hilfe angeboten. Das teilte die italienische Regierung am Montagmorgen in Rom mit.
Nach den verheerenden Beben werden weiter viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Fast 5000 Menschen starben laut Angaben vom Dienstagmorgen. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien zudem mehr als 23.500 Menschen verletzt.
RND/nis/dpa/AP/epd