Kommentar

Immobilienkrise: Das dicke Ende kommt erst noch

Großbaustelle in Düsseldorf.

Großbaustelle in Düsseldorf.

Berlin. Es sind Zahlen, die noch vor wenigen Monaten undenkbar schienen. Um gut ein Fünftel sind die Auftragseingänge in der Bauindustrie im Januar preis- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Und die Preise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser haben sich im letzten Quartal 2022 so stark verbilligt wie seit 16 Jahren nicht mehr. Die Einbrüche sind weit mehr als bloße Preiskorrekturen nach Jahren des Booms. In Deutschlands Bau- und Immobilienwirtschaft braut sich etwas zusammen.

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Manch einer, der seit Jahren vor einem „Platzen der Blase“ warnt, sieht sich nun bestätigt. Dabei ist noch gar nicht sicher, ob eine solche Preisblase überhaupt existiert oder jemals existiert hat. Denn immerhin ist der Bedarf nach Wohnraum ja nach wie vor hoch. Die Preise sinken nicht, weil zu viele Spekulanten unterwegs waren, sondern vor allem deshalb, weil durch die stark gestiegenen Zinsen der Kreis potenzieller Käuferinnen und Käufer kleiner wird. Aus dem gleichen Grund brechen die Auftragseingänge am Bau weg.

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Spannend bleibt die Frage, ob auf die düsteren Wolken ein Sturm folgt. Möglich ist das, denn bislang spielen viele Akteure im Markt auf Zeit: Die Bauindustrie arbeitet derzeit noch ihr dickes Auftragspolster ab. Und im Immobilienmarkt gilt: Wer nicht verkaufen muss, wird das in der aktuellen Situation auch nicht tun. Da die Zinsen auf absehbare Zeit aber eher steigen als fallen werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass vor allem denjenigen, die mit kurzer Laufzeit finanziert haben, früher oder später die Luft ausgeht. Dann dürften die Preise noch einmal deutlich nachgeben. Das dicke Ende kommt erst noch.

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