Viele Jobs in der IT-Branche

Diese Berufe liegen 2023 im Trend

Die alte Ausbildungsordnung im IT-Bereich ist aus dem Jahr 1997. Nun wird sie modernisiert. Foto: Franziska Gabbert

Jobs in der IT-Branche werden besonders häufig gesucht, zeigt eine Erhebung des Jobportals „Indeed“ (Symbolbild).

Die Arbeitslosenquote ist in Deutschland seit Jahren auf einem niedrigen Niveau – dennoch herrscht in vielen Berufsfeldern großer Arbeitskräftemangel. Das Karriereportal „Indeed“ hat nun in einer Erhebung die zehn Trend­berufe des Jahres 2023 ermittelt. Demnach seien auf der Plattform hauptsächlich Stellenanzeigen gesammelt worden, deren Anteil sich in den letzten vier Jahren mindestens verdoppelt, also das stärkste anteilige Wachstum verzeichnet habe.

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Microsoft-Softwareentwicklung stark gesucht

Der am stärksten gewachsene Berufszweig ist demnach der der sogenannten .NET-Softwareentwicklung. Fachkräfte in diesem Bereich seien auf die wichtigste Softwareentwicklungsinfrastruktur der Firma Microsoft geschult und mit mehreren Programmiersprachen vertraut. Jobs in diesem Bereich lägen bei einem durch­schnittlichen Jahreseinkommen von 80.000 Euro brutto. Der Stellenanteil für .Net-Entwickler und ‑Entwick­lerinnen ist bei der Jobbörse „Indeed“ von 2019 bis 2023 um 1184 Prozent gestiegen.

Ebenfalls häufig gesucht werden Ausbilderinnen und Ausbilder im Bereich Erste Hilfe. Fachkräfte können sich dafür demnach auch ohne gesonderte Berufsausbildung in entsprechenden Kursen qualifizieren. Häufig profitierten Interessierte jedoch von Erfahrungen als Rettungssanitäter oder ‑sanitäterin. Im Vergleich zu 2019 wurden über „Indeed“ 2023 knapp 342 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben. Vergütet werde der Job mit circa 66.000 Euro im Jahr.

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Fachkräfte im Gesundheitswesen gesucht

Vor allem im Gesundheitswesen mangelt es vielerorts an Fachkräften. So wurden im Vergleich zu 2019 im Jahr 2023 laut „Indeed“ etwa 333 Prozent mehr Praxisanleiterinnen und -anleiter zur Ausbildung von Pflege­kräften gesucht. Fachkräfte, die selbst eine Pflegeausbildung gemacht haben, können sich demnach in einer Weiterbildung zum Ausbilder oder zur Ausbilderin qualifizieren. Das Jahresgehalt liege hier ebenfalls bei durchschnittlich 66.000 Euro.

Auch Fachärztinnen und Fachärzte fehlen überall in Deutschland. Ihre Praxen sind häufig überlastet, Patien­tinnen und Patienten warten teilweise Monate auf einen Termin. Aktuell werden laut der Erhebung von „Indeed“ vor allem Augenärztinnen und Augenärzte gesucht. Hier lag der Stellenanteil demnach Anfang 2023 um 277 Prozent höher als 2019. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 125.000 Euro gehören sie zu den am besten verdienenden Medizinerinnen und Medizinern.

Viele Jobs in der IT-Branche

In zwei weiteren IT‑Bereichen hat sich der Stellenanteil beim Jobportal „Indeed“ innerhalb von vier Jahren beinahe verdoppelt: Im Vergleich zu 2019 wurden 2023 rund 174 Prozent mehr Stellen für Fachkräfte im Bereich Cloud Engineering und rund 172 Prozent mehr für Senior Engineering angeboten. IT‑Expertinnen und ‑Experten im Cloud Engineering sind für alle technischen Aufgaben des sogenannten Cloud Computings verantwortlich, also der Planung, Organisation und Nutzung von Cloud-Diensten. Im Bereich der Software­entwicklung wurden laut „Indeed“ vor allem Fachkräfte mit mindestens vier bis fünf Jahren Berufserfahrung (Senior) gesucht. Über 50 Prozent der angebotenen Stellen in beiden Bereichen haben auf „Indeed“ zudem die Möglichkeit für Arbeit aus dem Homeoffice angeboten. Fachkräfte erhalten im Schnitt 77.500 Euro Brutto­lohn im Jahr.

Viele Unternehmen suchten 2023 zudem Fachkräfte für Lagerlogistik. Die Ausbildung in diesem Bereich dauere im Schnitt drei Jahre, danach sind Lageristinnen und Lageristen für alle Prozesse der Lager- und Transportvorgänge verantwortlich, von der Planung und Steuerung bis hin zur Überwachung eigener und fremder Güter. Das Jahresgehalt liegt hier laut „Indeed“ durchschnittlich bei 66.000 Euro brutto.

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Ebenfalls gesucht werden Beraterinnen und Berater in verschiedenen Bereichen. Im Vergleich zu 2019 wurden 2023 laut internen Daten des Karriereportals „Indeed“ rund 1,5-mal so viele Fachkräfte für Baufinanzierung und Kundenberatung gesucht. Beraterinnen und Berater, die mit der Planung und Finanzierungen von Baumaßnahmen vertraut sind, verdienen dabei durchschnittlich 90.000 Euro brutto im Jahr. Kundenberaterinnen und ‑berater kommen demnach auf ein Jahresgehalt von 60.000 Euro.

Ein ähnlicher Beruf wird 2023 ebenfalls mehr als doppelt so oft ausgeschrieben: Senior Account Executive. Hinter dem englischen Begriff verbirgt sich hauptsächlich ein Job im Bereich der Kundenbetreuung. Fachkräfte sind dabei für den Ausbau des Geschäfts zuständig, etwa indem sie Vertriebskonzepte entwickeln, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen oder bereits bestehende zu halten. Das Bruttogehalt liegt hier bei durchschnittlich 75.000 Euro.

Laut dem Karriereportal werden aktuell mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesucht als vor der Corona-Pandemie: Demnach liege die Anzahl von unbesetzten Stellen, die auf „Indeed“ angeboten werden, rund 50 Prozent über dem Niveau von vor vier Jahren. Die Arbeitslosenquote ist derweil laut der Bundes­agentur für Arbeit weiterhin niedrig: Laut aktueller Daten lag sie im Januar 2023 bei 5,7 Prozent. Das entspricht knapp 2,6 Millionen Arbeitslosen in Deutschland.

Nach Angaben des Karriereportals sind in die Erhebung nur Stellen eingeflossen, deren Jahresgehälter mindestens 50.000 Euro betragen. Berufe, etwa im Gesundheits- oder Sozialwesen, die stark vom Arbeits­kräftemangel betroffen sind, sind aufgrund der geringeren Bezahlung daher nicht in der Auswertung zu finden.

RND/al

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